Fluch oder Segen ?

Als Käufer mag Paypal eine tolle Erfindung sein, doch als Verkäufer?

Ob Privatmann der selten mal etwas verkauft, Großhändler oder man nur Geld darüber wiederbekommt. Immer häufiger liest und hört man von willkürlichen Einbehaltungen der Gelder von Paypal. Den einen stört es kaum , doch wie sieht es mit einem kleinen Unternehmen aus , welches durch die Einbehaltung an Mitteln fehlt.

Gerade in der Gründungs- und Startphase kann diese ungerechtfertigte Willkür von Paypal Existenz bedrohend sein. Aber hat man eine Wahl? NEIN , denn die Kunden sehen diese Probleme nicht. Zum einen zahlt der Verkäufer hohe Gebühren und dann wird sein Geld eingefroren.

Warum ich dies schreibe ? Paypal meint auch mich zu minimieren.  Erst erhalte ich alle 14 Tage eine Mail von PAYPAL , dass mein verfügbarere Betrag erhöht wurde. Das freut mich, daran sieht man  es läuft. Doch schlagartig, ohne Änderung, wird der verfügbare Betrag um 70% gekürzt. STOP , was habe ich falsch gemacht? Gibt es Fälle oder Beschwerden?Probleme oder sonstiges? NEIN . Der Umsatz ist nur gestiegen, bei jeder Zahlung ein Versandnachweis dabei. 

Mail geschrieben. Keine Antwort. Chat genutzt. Ignoriert worden. Angerufen, dort wird man bei chaotischen Antworten etwas lauter (unverständlich????)  und es wird aufgelegt. Danach immer wieder weggedrückt.

FIRMA: WARUM WIRD DAS GUTHABEN PLÖTZLICH REDUZIERT?

ANTWORT VOM PAYPAL MITARBEITER  : AUS SICHERHEITSGRÜNDEN

FIRMA: ABER MAN GIBT ALLE DATEN AN UND HAT KEINE STREITFÄLLE; WELCHE SICHERHEIT GEFÄRDET MAN?

ANTOWRT PAYPAL: SIE MACHEN JA KEINEN UMSATZ

FIRMA GANZ IRRITIERT : ABER TGL: GELDEINGANG IST VORHANDEN

PAYPAL MITARBEITER: DASS STIMMT NICHT

FIRMA: IN 9 TAGEN 9 GELDEINGÄNGE SIND KEIN TGL UMSATZ?

PAYPAL MITARBEITER : DEN HABEN SIE JA ERST JETZT UND NICHT IN DEN LETZTEN 12 MONATEN

FIRMA : ALSO WIRD MEIN GUTHABEN EINBEHALTEN, WENN ICH UMSATZ HABE UND WENN KEIN UMSATZ VORHANDEN IST (BZW NUR SELTEN) DANN WIRDE DER RAHMEN STÄNDIG ERHÖHT

PAYPAL MITARBEITER : DASS HABE ICH NICHT GESAGT; ABER SIE HABEN ERST JETZT UMSATZ , ALSO BEHALTEN WIR DEN EIN.

FIRME : ICH DARF NICHT DARÜBER VERFÜGEN?

PAYPAL : DOCH 

FIRMA : NEIN , DENN ER IST EINBEHALTEN

PAYPAL : AUS SICHERHEITSGRÜNDEN, WEIL SIE KEINEN UMSATZ MACHEN

FIRMA: ABER ES GEHEN FAST TGL GELDER EIN; ALSO IST DOCH UMSATZ DA. DESWEGEN REDUZIEREN SIE MEINEN RAHMEN? ARBEITEN SIE MIT MEINEM GELD?

PAYPAL : SIE HABEN DOCH IHR GELD, DESWEGEN ARBEITEN WIR NICHT DAMIT.

FIRMA : ICH HABE MEIN GELD NICHT!!!!! WIE ZAHLEN SIE DENN KREDITE AUS, WIRD DAS GELD AUS DEN EINBEHALTUNGEN GEZOGEN?

PAYPAL MITARBEITER LEGT AUF

Nun stellt sich die Frage, wie komme ich an mein Geld? Garnicht !!!! Paypal macht was es will, ob rechtens oder nicht. Natürlich kann man klagen und co. Doch zu welchem Preis? Kein Paypal Konto mehr, horrende Kosten bei Gerichten und Anwälten.

Sinnvolle Entscheidung ? Kein Paypal mehr anbieten , auch wenn viele Kunden dann meckern. Doch es gibt andere Möglichkeiten. Wenn von 10 Kunden 2 wegen fehlendem Paypal nicht kaufen ist dies nicht so teuer, als wenn 10 Zahlungen für 3 Monate nicht verfügbar sind. Wer kann in der heutigen Zeit 3 Monate auf sein Geld verzichten. JAJA, wenn Sie Versanddaten eingeben sei es schneller verfügbar. Stimmt aber nicht , bzw nicht immer.

Paypal

Kommentare am Ende zu finden

Text und Kommentare unter https://www.it-recht-kanzlei.de/Brauchen_wir_PayPal.html

TEXT VON DER IT RECHTS KANZLEI 

 

https://www.it-recht-kanzlei.de/Brauchen_wir_PayPal.html

 

PayPal ist in aller Munde. Nach einer von Fittkau & Maaß Consulting durchgeführten W3B-Studie aus dem Jahre 2010 bevorzugen 79,3 Prozent der Befragten PayPal als Zahlungsmittel. Dieser Bekanntheitsgrad, aber auch Schwierigkeiten, die Mandanten der IT-Recht Kanzlei in der letzten Zeit mit PayPal hatten (einem unserer Mandanten wurde erst kürzlich sein PayPal-Konto mit 75.000,00 € eingefroren!!!), lädt dazu ein, über Sinn und Unsinn des Zahlungssystems PayPal einmal genauer nachzudenken.

Wie kam es zur Entstehung von PayPal?

Eine mögliche Erklärung für die Gründung eines eigenen Internetzahlungssystem waren die Schwierigkeiten US-amerikanischer Onlinehändler, die Zahlungen Ihrer Kunden einzuziehen. Dies lag an den Besonderheiten des Zahlungsverkehrs in den USA. Dort waren lange Zeit bundesstaatenübergreifende Überweisungen verboten. So wurde der bargeldlose Zahlungsverkehr von Schecks und Kreditkarten beherrscht. Es ist kaum vorstellbar, aber in den USA ist es noch heute Usus, z.B. Gehaltszahlungen durch monatliche Übersendungen oder Überreichung eines Schecks vorzunehmen. Es gibt hier eigens für diesen Zweck entwickelte Scheckdrucker bei großen Unternehmen. Der Angestellte genießt hier den Erhalt des monatlichen Schecks als sinnliches Erlebnis und Lohn für seine Mühen.

Es versteht sich aber, dass diese Zahlungsweise für die Begleichung von Zahlungsverpflichtungen aus Onlinekäufen wenig geeignet war. Die Kreditkarte wäre für den Onlinehandel geeignet, aber zum einen ist sie auch ein sehr teures Zahlungssystem und zum anderen scheuen sich viele Onlinekunden, ihre Kreditkartenummern im Internet preiszugeben.

In Deutschland aber werden Rechnungen meistens problemlos per Überweisung ausgeglichen. Durch die Regulierung des europäischen Zahlungsverkehrs (IBAN/SWIFT) sind nun auch EU-Überweisungen großteils gebührenfrei möglich. Es wäre also möglich, auch die Einkäufe im Internet durch für beide Parteien gebührenfreie Überweisungen oder durch entsprechende Einzugsermächtigungen zu zahlen.

Wozu bedarf es also eines nun auch noch teuren eigenständigen Online-Bezahlsystems?

Nachteile von PayPal

Das Ziel von PayPal ist es, Überweisungen möglichst einfach zu gestalten. Dieses Ziel wird auch erreicht. Aber abgesehen von der Tatsache, dass in Europa wie oben dargestellt ein eigenes Online-Zahlungssystem nicht notwendig ist, da die bestehenden Zahlungsinstrumente ausreichen, bringt das Zahlungssystem PayPal gravierende Nachteile mit sich. Es häufen sich im Internet negative Kundenberichte über „eingefrorene” PayPal-Konten. PayPal begründet diesen Schritt mit standardisierten E-Mails, in welchen der Verdacht der Geldwäsche geäußert wird. Erst nach dem Zusenden von entsprechenden Belegen wie z.B. Stromrechnungen (!) oder ähnlichem wird das Konto, oft erst nach Monaten, wieder freigegeben. Vereinzelt gibt es Berichte darüber, dass selbst nach dem Zuschicken von entsprechenden Dokumenten das Konto nach wie vor eingefroren blieb.

Es gibt aber auch Anlässe, wie Verdacht auf terroristische Umtriebe (die Ähnlichkeit eines Namens genügt), die zu spontanen Kontensperrungen führen. Dies trifft viele unschuldige Personen. Laut der Ausgabe 12/2006 der Computerzeitschrift PC Profesionell werden die Kundendaten bei der Ebay-Tochtergesellschaft mit von der US-Amerikanischen Heimatschutzbehörde geführten Listen von Terror- oder Drogenhandel-Verdächtigen abgeglichen. Dabei reiche schon die Namensähnlichkeit mit einem Eintrag aus, um ins Visier der US-Fahnder zu geraten. Unter Umständen wird das Konto gesperrt, der Nutzer kommt für längere Zeit nicht mehr an sein Geld. Stattdessen wird er per Mail aufgefordert, seine Identität amtlich zu beweisen und persönliche Dokumente an eine nicht näher bezeichnete Stelle in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska einzureichen, u.a. Kopien des Personalausweises sowie Kreditkarten- oder Stromabrechnungen.

Weiterhin wird das Geld in manchen Fällen an den Käufer zurückgebucht, so z.B. wenn der PayPal-Käufer behauptet, der Kauf sei eine nicht autorisierte Bestellung eines Dritten gewesen. Dann ist der Verkäufer der Benachteiligte, denn die Ware ist weg und das Geld ebenso.

Auch gibt es Klagen, dass allein die Verwandtschaft zu einem bereits gesperrten PayPal-Kunden zu willkürlichen „Kontensperrungen” führen kann.

Eine Kontensperrung, die dazu führt, dass über bereits eingenommene Gelder nicht verfügt werden kann, beeinträchtigt die Liquidität und damit die wirtschaftliche Lebensfähigkeit eines Onlinehändlers schwerwiegend.

Es ist zudem sehr kompliziert, sich gegen solche Kontensperrungen zu wehren, da kaum ein deutschsprachiger Ansprechpartner zu finden ist. Wer eine Klage gegen PayPal einreichen will, muss dies in London tun. Es gilt englisches Recht. Er kann sich aber auch in englischer Sprache bei einem Ombudsmann beschweren, der bei der Londoner Finanzbehörde tätig ist. PayPal ist somit in Deutschland rechtlich nicht zu greifen. Eine Tatsache, die einen schwerwiegenden Nachteil darstellt.

Auch gibt es datenschutzrechtliche Kritikpunkte, da die bei PayPal gesammelten Kundendaten nicht in Europa, sondern auf Servern in den USA verwaltet und zudem technisch und administrativ von eBay verwaltet werden. Für den Zahlungsempfänger birgt das Zahlungssystem PayPal also in erster Linie Nachteile.

Aber auch für Käufer hat die Zahlung über PayPal kaum Vorteile. Zwar preist Ebay an, der Käufer genieße Schutz bei Verwendung von PayPal, da er im Betrugsfall seine Zahlung einfach stornieren könne. Dies ist aber unzutreffend und ein weitverbreiteter Irrtum. Denn PayPal muss keiner Rückerstattung ungeprüft zustimmen. Solche oft mehrwöchigen Prüfungen führen in vielen Fällen auch nach Wochen dazu, dass vom Käufer verlangt wird, noch Belege beizubringen (per Fax) oder auch bei geringen Beträgen den Verkäufer anzuzeigen. Darüber hinaus wird zunächst das Konto des geschädigten Käufers mit einer Rückabwicklungsgebühr (z.Z. 25$) belastet. PayPal bemüht sich sodann, dem betrügerischen Verkäufer diese Gebühr in Rechnung zu stellen. Seit kurzem wurde bei Heise kritisiert, dass die offiziellen PayPal-E-Mails Phishing-Mails sehr ähnlich seien. Somit werde es Kriminellen leichter gemacht, echt aussehende gefälschte Mails zu verschicken (Siehe heise.de: "PayPal verschickt Phishing-Mails").

Wie eine PayPal-Mitarbeiterin in einem Interview grundsätzlich zutreffend sagte, ist die Verwendung des PayPal-Dienstes samt seiner Nutzungsbedingungen freiwillig. So kann freiwillig auch darauf verzichtet werden. Leider gilt dies seit Anfang des Jahres 2010 nicht mehr für eBay-Verkäufer, die unter 50 Bewertungen haben. Diese müssen als Zahlungsalternative PayPal anbieten. Das von eBay vorgebrachte Argument der höheren Sicherheit wird zwar vielfach in Frage gestellt. Das Bundeskartellamt sieht in der Regelung jedoch die Begründung eines deutlichen Verbraucherschutzes. Daneben sehen sich einige Verkäufer dazu gezwungen PayPal anzubieten, um nicht Kunden an andere Verkäufer zu verlieren.

Fazit

Das Zahlungssystem PayPal ist ein Ableger des Auktionsportals eBay. Dies und die umfangreiche Bewerbung der Vorteile PayPals haben viele eBay-Nutzer veranlasst, sich bei PayPal anzumelden. Die Nachteile von PayPal überwiegen, so dass zumindest in Europa eine Nutzung kaum mehr sinnvoll ist.

Tipp: Sie haben Fragen zu dem Beitrag? Diskutieren Sie hierzu gerne mit uns in der Unternehmergruppe der IT-Recht Kanzlei auf Facebook.

Bildquelle:
Cerstin Gronewold / PIXELIO

Autor:
Elisabeth Keller-Stoltenhoff
Rechtsanwältin

Und einige der dortigen Kommentaren:

Onlineshop Betreiberin Beitrag von An**** M. 05.11.2022, 21:40 Uhr  

Die Gebühren für Transaktionen auf Seiten des Händlers sind unverschämt. Derzeit 2,99% + 0,39 EUR Festgebühr. Die nehmen es echt von den Lebenden! Würden Kunden das bezahlen müssen, würde kein Mensch mehr PayPal benutzen. Und Überweisungen können heute ja schon in Echtzeit laufen! kostet keinen Cent. Aber seit es IBAN gibt, kann sich keiner mehr seine Kontonummer merken und mit PayPal ist es so schön bequem... Schade, dass die Banken es irgendwie verpennt haben, Zahlungen auch so easy anzubieten... PayPal nutzt hier sein Monopol aus.

Mag. Beitrag von Gun***** Fue******* 24.10.2022, 15:05 Uhr  

Ich schließe mich dieser Warnung vor Paypal an. Uns wurden knapp €59.000,- ohne Begründung als Reserve gesperrt. Kontaktaufnahmen laufen ins Leere. Es gibt keine Info von Paypal warum oder wann die Reserve wieder aufgelöst wird. Ich bin überrascht, dass ein so bekanntes Unternehmen ethisch so agieren kann. Vielleicht sollte überprüft werden, ob die Banklizenz gerechtfertigt ist

Paypal behält immer wieder Kunden-Geld ein unter dem Vorwand, den Zahlungseingang prüfen zu müssen... Beitrag von Ka**** 09.07.2015, 10:56 Uhr  

Habe ein Auto angemietet und dann wieder storniert. Mietwagenfirma hat prompt die Mietsumme zurückgezahlt. Nun behält Paypal die 180€ ein, seit einer Woche, und prüft angeblich den Vorfall. Es ist doch klar: Wenn dies bei vielen Kunden passiert, kann Paypal somit über sehr viel Geld verfügen, das eigentlich den Kunden gehört. Das ist rechtens? Andere Banken machen das auch, aber maximal einen Tag, aber Paypal toppt wohl alle! Mir ist das leider schon mehrfach passiert. Werde mein Konto bei Paypal jetzt kündigen und nie wieder mit dieser Firma zahlen!!!

Unterschlagung Beitrag von FR***** S. 06.02.2022, 13:02 Uhr  

Paypal Unterschlagung. Mehrere tausend Euro hat PayPal unberechtigterweise eingefroren. Kunden haben Ware über unseren Onlinestore mit PayPal bezahlt. Kunden haben die Ware jeweils erhalten. PayPal zahlt Geld NUR dann an uns aus, wenn wir ALLE Unsere Lieferanten offen legen. Es gibt keine Konflikte, wir stellen kein Risiko dar. Aber lt. Telefonat "egal" Laut DSGVO dürfen wir solche Firmendaten nicht grundlos weitergeben. Zudem gibt es keinerlei Berechtigung, diese Informationen einzufordern. Erpressung wird wohl nun eine neue Geschäftsidee bei PayPal sein. Wenn wir diese Liste nicht liefern, werden wir gekündigt, das Geld erhalten wir "wenn überhaupt" nach 180 Tagen ausgezahlt. Der Telefonberater hat lediglich 1 Antwort dazu gegeben. "Sie möchten doch mit UNS zusammenarbeiten, WIR dürfen weitere Informationen anfordern" JA, aber nur im Zusammenhang unsere Kooperaton! Diese Mafia- Methoden unterstützen wir nicht und haben deshalb PayPal sofort als Zahlungsvariante